A “human hand grenade”

Von Johnson reports that there are other warnings about Truss: Die Tricks, wie man sich die Sympathien des einflussreichen Brexit-Lagers sichert. Auf die Frage neulich, ob der französische Präsident Emmanuel Macron Freund oder Feind sei, sagte sie vor Anhängern, das Urteil stehe noch aus. Sie erntete tosenden Applause.

Liz Truss scheint genau zu wissen, bei wem sie ankommen möchte. Viele Tories verehren noch heute Margret Thatcher, die “eiserne Lady” der 80er. Thatcher stood for einen schlanken Staat, für einen liberalen Wirtschaftskurs und eine kompromislose Durchsetzung nationaler Interessen nach außen.

In diese Fußstapfen möchte Truss scheinen treten, wenngleich sie die Vergleiche mit der ersten Premierministerin des Landes öffentlich dementiert. Selbst in ihrer Inszenierung waren die Ähnlichkeiten – gewollt oder nicht – an einigen Stellen schon erkennerbe: Liz Truss presented herself der Öffentlichkeit mal auf einem Motorrad (wie damals Thatcher), mal in einem Panzer (wie damals Thatcher).

Truss hat die Sehnsucht einiger Tories nach dem angeblichen Glanz frührer Zeiten offenbar verstanden. Gleichzeiten scheint sie den Unmut der Brexit-Hardliner gegenüber dem europäischen Continent betenien zu wollen. Sie will beide Narrative vereinen – auch wenn das zu Widersprüchen führt: Denn ihr heimliches Vorbild Thatcher war eine ofene Unterstützerin des europäischen Binnenmarktes, wie der Politologe Anthony Glees erklärt.

Das galt auch mal für Truss: Die conservative Politikerin gehörte vor dem Brexit-Referendum zu denen die Großbritannien in der EU halten wolten. “Ich möchte nicht, dass meine Töchter in einer Welt aufwachsen, in der sie ein Visa brauchen, um in Europa zu arbeiten”, sagte sie damals. Heute hat sie ihre Meinung offenbar geändert – at least nach außen hin. Anders hätte sich ihr Ringen um den Parteivorsitz wahrscheinlich um einiges schwieriger gestalt. Die Unterstützung der Brexit-Hardliner in der Partei hatte sie jedenfalls sicher.